2.2 Als Studentin an der Leipziger Universität
Kurz vor dem Abitur sollte Angela Merkel doch noch mit dem Schulsystem Diktatur aneinander geraten. Die Abiturieten fühlten sich selbstbewusst und widmeten sich schulischen Aktivitäten nur noch lustlos. Sie hatten schon die Zusagen für ihre Studienplätze in der Tasche. Was sollte ihnen also passieren? Angela Merkel wollte an der leipziger Karl-Marx-Universität Physik studieren. Nach Ergebnis ihrer Prüfungen verließ Angela Merkel wie geplannt Templin, um mit ihrem Studium der Physik in Leipzig zu beginnen. Leibzig war eine lebendige Großstadt. Die neuzehnjährige Physikstudentin hatte sich zuvor nie als Stadtmensch verstanden. Zwar reichte ihr Horizont über die engen Mauer ihrer Heimatstadt hinaus, aber großstädtische Industrieregionen waren ihr gänzlich fremd. In Templin, wo sie 19 Jahre ihres Lebens verbrachtet hatte, war sie ein ruhiges und fleißiges mädchen.
Aber jetzt in Leipzig konnte sie sich nicht mehr zurückziehen und war in ungewohnte Weise eingebunden mit festen sozialen Kontext an der Universität. Angela Merkel erlebte den ganz normalen Studentenalltag, ganz nomarle Studentenfreunde. Während ihre Kommilitonen in ihrer Freizeit verstärker bauten, um Disko-Abend zu veranstalten, versuchte sie sich als Geschäftsfrau und Barkeeperin ein weinig Geld zu verdienen. In den naturwissenschaftlichen Fächern hatte sie alle Bemühungen um die Gleichberechtigung trotz mit einer Mehrheit von männlichen Kommilitonen zu tun und lernte sie sich in einem von Männern dominierten Umfeld zu bewegen und zu behaupten. Angela Merkel war damals schon ein auffälliger sozialer Mensch, gesellig und kontaktfreudig und weit davon entfernt, sich für nichts anderes als ihr Fach zu interessieren. So erhielt sie sich immer auch die Neugier auf Zusammenhänge jenseits der Grenzen der Physik. Zum Beispiel reiste sie sehr gerne und natürlich nicht alleine: Sie lernte Ulrich Merkle kennen, der in der Nachbarseminargruppe Physik studiert. Mit ihm nahm Angela Merkel an einem Jugendaustausch mit der Sowjetunion teil: Sie reisten nach Leninggrad und Moskau und trafen dort sowetische Physikstudenten. Obwohl das Liebespaar unterschiedliche Chrakter besaßen, spielte die Gegensatzlichkeit keine Rolle. 1976, im vierten Studienjahr, zogen sie schließlich zusammen. Ein Jahr später verwandelte sich die Studentenliebe in eine Studentenehe.
Für das junge Ehepaar Merkel ging das Studium in Leipzig weiter. Angela Merkel hatte begonnen, in einer Leipziger Außenstelle der Akademie der Wissenschaften der DDR zu arbeiten, um bei einem der dort tätigen Professoren schließlich auch ihre Diplomabeit vorzubereiten. Ihre klare Ausdrucksweise und ihr Sprachvermögen fielten dem Professoren und auch den Mitarbeitern sehr auffällig. Sie trat zwar zunächst immer zögerlich auf, aber entpuppte sich als sehr aufgeweckt, wenn sie Vertrauen von einem geschöpft hatte. Angela Merkel schloss ihr Physikstudium 1978 mit einer sehr gut benoteten Diplomarbeit ab.
3. Physikerin in Berlin
Die Akademie der Wissenschaften der DDR residierte in Berlinmitte am Gendarmenmarkt. Die Akademie verfügte über zahlreiche Dependancen, zum Beispiel im Adlershof im Südosten von Berlin, wo auf einem weitläufigen Areal unterschiedliche geistes- und naturwissenschaftliche Forschungsinstitute untergebrachtet waren. Hier nahm die 24-jährige Angela Merkel 1978 am Zentralinstitut für physikalische Chemie ihre Arbeit auf. Sie arbeitete sehr vorsichtig, wissbegierig und getrieben von dem Elan. Angela Merkel war in der kleinsten Theoritischen Abteilung beschäftigt. Der Leiter der Abteilung Lutz Zülicke empfing die zunächst zurückhaltende, aber hoch motivierte Absolventin mit großen Wohlwollen. Einer ihrer Kollegen war der Bruder ihres Professoren . Es war für die vorsichtige Berufsanfängerin , die schon sehr viel Missvertrauen als Pastorkinder erlebt hatte, angenehm und entgegenkommen. Damit Angela Merkle in der noch ungewöhnliche Situation Kontakte aus ihrer Studienzeit anknüpfen konnte. 德国女总理安吉拉.默克尔的成功之路德语论文(3):http://www.youerw.com/yingyu/lunwen_8176.html