Christa Wolf verarbeitete die in der Waggonfabrik gemachten Erfahrungen in ihrem  1963 erschienen Roman „Der geteilte Himmel“. Er behandelt die Teilung Deutschlands und die bewusste Entscheidung der jungen Heldin Rita Seidel, in der DDR zu bleiben. Für dieses Werk erhielt Christa Wolf den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR. Darüber hinaus wurde sie mit diesem Text auch in der BRD bekannt.

Zwei Jahre zuvor, 1961, hatte sie ihr erstes Werk „Moskauer Novelle“ publizieren können, einen Text, der nie im Westen veröffentlicht und erst später in ihre Werkausgabe aufgenommen wurde.

1962 war die Familie nach Kleinmachnow in der Nähe von Berlin umgezogen. In dem Bewusstsein, aktiv an Änderungen in der DDR mitwirken zu können, war Wolf von 1963 bis 1967 Kandidatin des ZK, des Zentralkomitees der SED. Im November 1965 veröffentlichte sie eine Rede. Ihre politische Karriere war mit dieser mutigen Stellungnahme beendet; Christa Wolf geriet in der Folge mehrfach in Konflikt mit dem SED-Machtapparat.

Nach diesem stark die Inpidualität und weniger das Kollektive betonenden Buch veröffentlichte Christa Wolf im Jahre 1976 den Text Kindheitsmuster, einen autobiografisch gefärbten Roman, der noch einmal sehr anschaulich die bewusste Entscheidung der Protagonistin für die Ostzone schildert.

Die seit 1965 zunehmend kritische Sicht der Autorin auf die praktische Umsetzung des Sozialismus in der DDR fand im Jahre 1976, in dem die Familie nach Berlin umzog, einen Höhepunkt, als der beliebte DDR-Schriftsteller und Sänger Wolf Biermann ausgebürgert wurde. Mit einem öffentlichen Proteschreiben, wurde von der Partei „diszipliniert“ und shied daraufhin im folgenden Jahr (1977) aud dem Vorstand der Sektion der Berliner Schriftsteller aus.

All diese Erfahrungen sowie die Teilnahme an einem Seminar „Weibliches Schreiben“ im Jahre 1977 in Graz trugen zu einer allmählichen Veränderung des Schreibstils von Christa Wolf bei. Die chriftstellerin siedelt von nun an ihre Texte in der Vergangenheit an und problematisiert, den geschichtlichen Hintergrund als Schablone nutzend, aktuelle gesellschaftliche und soziale Gegebenheiten, die sich in vielem als ein Spiegelbild der alten Zeiten erweisen. Einer der ersten Texte dieser Art war „Kein Ort. Nirgends“ (1979) , eine Erzählung über das fiktive  Treffen zwischen den Dichtern Karoline von Günderrode und Heinrich von Kleist. Mit diesem Werk erwarb sich Christa Wolf endgültig über die Grenzen der DDR hinaus den Ruf einer renommierten Schriftstellerin. Sie erhielt 1980 den bedeutendsten deutschen Literaturpreis, den Georg-Büchner-Preis. 1981 wurde Wolf in Westberlin in die Akademie der Künste   aufgenommen.

1983 erschien die überaus erfolgreiche Erzählung Kassandra, wobei es sich erneut um einen historischen, gar antiken Stoff handelt. Doch im Kern beschäftigt sich die Autorin in diesem Text mit der damals aktuellen Friedensdiskussion um den „Nato-Dop-pelbeschluss“ sowie mit der Geschlechterproblematik. Noch im selben Jahr (1983) wurden die „Voraussetzung einer Erzählung: Kassandra“ in der Reihe der angesehenen „Frankfurter Poetikvorlesungen“ nachgereicht. Ebenfalls im Jahre 1983 erhielt die Schriftstellerin neben anderen bedeutenden Preisen die Ehrendoktorwürde der Ohio-State-University, 1894 erfolgte die Mitgliedschaft in der „Europäischen Akademie der Künste“ und 1985 verlieh die Universität Hamburg der Autorin die Ehrendoktorwürde. Weitere erfolgreiche Lesereisen in das gesamte Ausland durften unternommen werden.

Als Reaktion auf den Unfall im Kernkraftwerk Tschernoby / Ukraine (1986) verfasste Christa Wolf 1987 den Text „Störfall. Nachrichten eines Tages“. Das darauffolgende Buch „Sommerstück“, Erinnerungen an die Siebzigerjahre der DDR, erschien 1989, dem historischen Jahr der „Wende“ . Im Juni desselben Jahres trat die Autorin aus der Einheitspartei der SED aus. Nachdem die Unruhen in der Bevölkerung und die friedlichen Proteste gegen die restriktive innen- und außenpolitische Regierungsform der DDR immer größer geworden waren, kam es in Ost-Berlin zu brutalen Übergriffen der Sicherheitskräfte auf Demonstranten. In dem sich daraufhin bildenden Untersuchungsausschuss saß auch Christa Wolf. Im Zuge der politischen „Umorientierung“  nach der „Wende“ sezte sie sich mit anderen Gleichgesinnten ihres Landes nachdrücklich dafür ein, die ehemalige DDR nicht nahtlos in die bestehende Bundesrepublik einzugliedern. Neben anderen Intellektuellen hielt auch Wolf auf dem Berliner Alexanderplatz sowie im Radio und Fernsehen Ansprachen und richtete Aufrufe an die Bevölkerung der DDR, so zum Beispiel den historischen„Aufruf für unser Land“ am 26. November 1989.

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