Polysemie, die mittels der Spezialisierung erlangt wird, kommt immer wieder vor und bedarf keines sonderlichen Erwerbs. Sie bereit selten Schwierigkeiten für Verständnis und Verwendung. Die Teilbedeutungen und die Grundbedeutung sind eng verzahnt und es besteht hierzu ein Transferpotenzial. Die Fähigkeit, Bedeutungen von solchen Polysemen, beispielsweise die obenstehenden Bedeutungen von Schule genau zu interpretieren, ist als eine allgemeine gründliche kognitive Kompetenz festgelegt. Dieses Phänomen wird folglich als „kontextuelle Ambiguität“ genannt, d.h. spezifische Bedeutungen durch semantischen Transfer in einem bestimmen Kontext (siehe张,2012:150).
2.3.3 Vergleich und Unterschied
Wirft man einen Blick auf die Definitionen beider Begriffe, so fällt einem der Unterschied auf Anhieb auf. Ob ein gemeinsamer Bedeutungskern ist überhaupt zu finden, bildet sich als das wesentliche Kriterium für die Unterscheidung zwischen Homonymie und Polysemie. Homonymie kommt zufälligen Mehrdeutigkeiten gleich, die keine etymologische Verwandtschaft kennen, während die verschiedenen Bedeutungsvarianten von polysemen Ausdrücken dagegen alle miteinander verwandt sind.
Wie z.B. wird das Wort Gabe durch implizite Derivation von geben abgeleitet und bedeutet nämlich das Gegebene. Bedeutungen wie „Geschenk (1a)“, „Spende (1b)“ und „Verabreichung (3a)“ sind alle Spezialisierung des Gegebenen. Darauf basierend entwickelt sich die metaphorische Bedeutung „Begabung (2)“, nämlich die angeborene, von dem Himmel gegebene Sache. Im Schweizerdeutschen gewinnt Gabe durch Metapher die Bedeutung „Gewinn bei Lotterien (4)“, auch ein schicksalhaftes Gegebenes. Mittels Metonymie von „Verabreichung“ entsteht dann die Bedeutung „Dosis (3b)“ (siehe 张,2012:171).
Die Unabhängigkeit der Bedeutungen von Homonymen kann man schon an Mark erkennen. Aus den drei Hauptbedeutungen „Grenzland“, „Währungseinheit“ und „Innengewebe“ lässt sich keine Kernbedeutung entnehmen. Es unterliegt deswegen kein Zweifel, dass Mark ein echtes Homonym ist.
„Homonyme Ausdrücke sind semantisch betrachtet zwei verschiedene Wörter, die zweimal im (mentalen) Lexikon aufgelistet werden. Polyseme Ausdrücke haben dagegen nur einen Eintrag im (mentalen) Lexikon“ (Meibauer, 2007:193). Diese Schlußfolgerung bietet einem eine praktische Weise, auf die man diese verwechselbaren Begriffe voneinander unterscheiden kann. So ist es empfehlenswert, bevor man das Urteil fällt, mal in einem Wörterbuch nachzuschlagen, um zu sehen, ob dieses Wort zwei Artikel hat oder nur ein Eintrag dem Wort gewidmet ist. Dennoch funktioniert dieses Unterscheidungsverfahren auch nicht ständig, da in unterschiedlichen Wörterbüchern, die von verschiedenen Verlagen herausgegeben sind, werden die Lexeme wohl nicht immer gleich aufgezeigt. Wie z.B. Lösung und Kamm im Langenscheidt und Duden.
Lösung1 1. das Lösen2 (1)
2. das, womit ein Problem gelöst2 (1) wird od. werden kann
Lösung2 e-e Flüssigkeit, die mit e-r anderen Substanz e-e homogene Mischung gebildet
Lösung 1.a.das Lösen, Bewältigen einer [schwierigen] Aufgabe
[...]
4.a.(Physik, Chemie) das [Sich]auflösen eines Stoffes in einer Flüssigkeit
b.(Physik, Chemie) Flüssigkeit, in der ein anderer Stoff gelöst ist
[...]
Kamm1 ein (flacher,länglicher) Gegenstand (mit e-r Reihe von Zähnen, Zinken), mit dem man die Haare frisiert
Kamm2 der Streifen rote Haut auf dem Kopf von Hähnen
Kamm3 1. der (oberste) Teil e-s Gebirges, der von weitem wie eine Linie aussieht
2. der höchste Punkt e-r Welle 德语论文德语中的同形异义现象(5):http://www.youerw.com/yingyu/lunwen_14351.html