4.3 Erläuterung der psychologischen Beschreibung
In Stefan Zweigs Novellen kann man die Einflüsse der psychologischen Theorie Sigmund Freuds entdecken, weil sich S. Zweig für Psychologie und psychologische Analyse interessiert. Deshalb werden die Einflüsse des Unbewusstseins, der Aufregung und der Begierde auf das persönliche Benehmen betont, die mystische und komplizierte innere Welt der verschiedenen Persönlichkeiten in den Werken zeigt den Lesern Zweigs Virtuosität bei der psychologischen Beschreibung.
In dieser Novelle ist auch dieser Stil verwandt. Ludwigs Erinnerungen an die Vergangenheit ist der rote Faden dieser Novelle. In der Handlung der Novelle gibt es nicht so viele Dialoge zwischen den beiden Hauptfiguren, sondern zahlreiche psychologische Beschreibungen, vor allem die inneren Gefühle und Mentalitäten von der Hauptfigur Ludwig: Zuerst tauchen die Erinnerungen Ludwigs Kindheitszeiten und Jugendzeiten zu Beginn auf, Freuds Meinung nach hängt die Entwicklung der Persönlichkeit von Umständen und Erlebnissen in den Kindheitszeiten bzw. Jugendzeiten ab. So kann man verstehen, warum Ludwig einen solchen harten Charakter hat.
Als Ludwig erstmals in der Villa die Frau vom Geheimrat begegnet, sagt er auch sehr wenige Worte, aber in seiner Innenwelt laufen schon viele Gefühle ab. Der innere Konflikt im Ludwigs Herzen ist so zu beschreiben. „Von der ersten Begegnung an hatte er diese Frau geliebt, aber so leidenschaftlich unbedingt dieses Gefühl ihn bis in seine Träume hinein überwogte, [...] Aber irgendein Serviles in ihm dämmerte diese Erkenntnis gewaltsam zurück: so fern schien sie ihm, zu hoch, zu weit weg, diese klare, von einem Sternreif umstrahlte, von Reichtum umpanzerte Frau [...]“ Er hat diese Frau lieb, aber sie ist wie seine Mutter, so heilig und rein, dass er große Ehrfurcht vor ihr hat. Am Anfang bemerkt Ludwig auch nicht, dass er sich in diese Frau verliebt, im Laufe der Zeit ist es ihm klar geworden: „Gefühl, das noch namenlos war, aber längst schon geformt und durchglutet in seiner Verhüllung. Aber die Liebe wird erst wahrhaft sie selbst, sobald sie sich, sofern sie nicht mehr embryonisch dunkel im Innern des Leibes schmerzhaft wogt, sondern mit Atem und Lippe sich zu benennen, zu bekennen wagt. [...]“ Hier ist ein bekannter Begriff zu berücksichtigen: „Ödipuskomplex“. Diese Frau ist trotzdem nicht die Mutter von Ludwig, aber sie ist schon älter als er, und sie hat schon einen Sohn vom Geheimrat G. Vermutlich ist die „Mütterlichkeit“ dieser Frau für Ludwig gerade der ursprüngliche Reiz und die große Anziehung. Was die Frau meint und fordert, sagt Ludwig dazu „Nein“ nicht, er ist wie ein fügsamer „Sohn“ von ihr. Dieser psychologische Komplex könnte in Ludwigs Innenwelt verstecken.
Gleichzeitig nimmt Stefan Zweig auch Rücksicht auf äußere Umstände, die die Entwicklung der Persönlichkeit von Figuren beeinflussen. Laut GAO Zhongfu kombiniert Stefan Zweig die Wirklichkeit der Gesellschaft mit der psychologischen Theorie: die Beschreibung des sozialen und privaten Lebens vor und nach dem Krieg, der Protest gegen den Krieg, das Mitleid mit den vom Schicksal zerdrückten Personen usw. Dies alles zeigt, dass S. Zweig kein absoluter Anhänger der psychologischen Theorie ist, aber er weiß genau die psychologische Beschreibung in seinen Novellen zu benutzen.
5 Analyse der äußeren Umgebungen in dieser Novelle
Die äußeren Umgebungen in dieser Novelle sind wirklich das größte Hindernis gegen die Liebe und das Leben beiden Hauptfiguren. Besonders der 1. Weltkrieg verursacht die langfristige Trennung von Ludwig und seiner Geliebte. Nach dem Plan sollte Ludwig nur für zwei Jahre in Mexiko bleiben, danach könnte er nach Deutschland fahren. Innerhalb dieser zwei Jahren haben Ludwig und die Frau oft Briefe miteinander ausgetauscht, alles geht trotz der räumlichen Beschränkung in Ordnung.
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