Der Titel des Romans hat etwas mit Goethes Beschäftigung mit den Naturwissenschaften zu tun。 Der Begriff bzw。 die Wahlverwandschaften kommt aus der Chemie。 Er wurde zu Goethes Zeit neu erfunden。 Dieser Begriff beschreibt einen chemischen Vorgang: wenn zwei chemische Verbindung zusammentreffen, bei ausreichend starker Affinität lösen sich die Bestandteile dieser Verbindung voneinander, um sich mit einem freigewordenen Partner der anderen Verbindung auf Neue zu vereinigen (Conrady, 1988:346)。 In dem vierten Kapiel des ersten Teils von dem Roman diskutieren die Hauptfiguren bzw。 Eduard, Charlotte und der Hauptmann über diesen neuen chemischen Begriff und übertragen den Begriff scherzend auf ihre eigene Situation。 Dadurch können wir sehen, dass Goethe in seinem Roman den ursprünglich chemischen Begriff in einem anderen Sinn bzw。 in die menschenliche Gesellschaft übertragen hat。 Goethe möchte in diesem Roman untersuchen, inwieweit die vier Hauptfiguren aufgrund naturgesetzlicher Notwendigkeiten oder aus freier Willensentscheidung heraus handeln。 Aus heutiger Sicht ist die Übertragung bzw。 die Anwendung des chemischen Geschehens auf die menschlichen Verhaltensweisen unpassend und etwas gewaltsam。 Es ist allerdings abhängig einersteis von dem damailgen Entwicklungstand der Wissenschaft。 Man konnte nämlich noch nicht klar unterscheiden zwischen Chemie und Alchemie。 Andereseits hat es mit Geothes persönlicher Weltanschauung zu tun。 Er war nämlich überzeugt, dass alle Erscheinungen der belebten Natur miteinander in Verbindung stünden (Elm, 1991:11)。
Die Wahlverwandtschaten kann einerseits als reine Beziehungsgeschichte gelesen werden, bzw。 als eine Liebesgeschichte mit einem dramatischen Anfang und einem recht schwülstigen Ende。 In dieser Geschichte scheitern die beteiligten Hauptfiguren an dem Versuch, ihren Leidenschaften die Vernunft gegenüberzustellen bzw。 aus sittlichen Gründen der Erfüllung ihrer Liebe zu entsagen。 Andererseits kann die Wahlverwandtschaften als eine Auseinandersetzung mit dem Bestreben des Menschen und der Natur。 Menschen, welche versuchen, die Landschaft ihres Lebensraumes nach Plan zu gestalten, die sich die Natur gefügig machen und in eine an ihre Ästhetik angepasste Form zwingen wollen, scheitern dort, wo sie sich auch dem Ursprünglichen in sich selbst verweigern: in der Liebe, in der Leidenschaft。 Darüber hinaus ist der Roman auch eine Geschichte von menschlicher Schuld。 Die Geschehnisse von dem Roman lassen alle Hauptbeteiligten schuldig werden, ohne dass ein wirkliches Vergehen vorliegt。 Die Liebe bricht über sie herein。 Keiner gibt dem Verlangen wirklich nach。 Für alle Figuren ist die Situation unerträglich。 Während alles sich zum Guten zu wenden anschickt, geschieht das Unglück: Durch eine Unachtsamkeit Ottilies ertrinkt das Kind von Charlotte und Eduard。 Danach ist die ins Auge gefasste neue Verbindung der Paare bzw。 zwischen Charlotte und Eduard nicht mehr möglich。 Zu schwer bedeutet der Tod des Kindes, das ja auch die Züge von Ottilie und dem Hauptmann trug (Net 1)。
Diese Arbeit besteht aus fünf Teilen。 Der erste Teil ist eine Übersicht über die Epoche von Den Wahltverwandtschaften。 Danach werden das vermutliche Zweck bzw。 Ziel von Goethe, die Verfassungseigenschaften, und die Rolle des Romans in der Entwicklung der Literatur ananlysiert。 Der dritte Teil ist eine kurze Interpretation von den vier Hauptfiguren。 In dem fünften Teil gehen wir näher auf die literarischen Eigenschaften ein。 Zum Schluss ist eine kurze Zusammenfassung des Artikels。 Ich hoffe, dass wir zum Ende der Arbeit es ersehen können, wie bzw。 warum die Ehe in den Wahlverwandtschaften in einem tragödischen Ende landet。文献综述
2 Epoche von Der Wahlverwandtschaften
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, es hat Affinität fiel in die Napoleonischen Kriege und traf das Haus von Goethe Weimar unmittelbarer Zeit sein Privatleben。 Im Jahre 1805 hatte Napoleon bei Austerlitz gesiegt。 Am 12。 Juli 1806 schlossen sechzehn deutsche Fürsten sich zum „Rheinbund“ gegen Preußen und Österreich zusammen, am 15。 Dezember trat das Herzogtum Sachse Weimar und Eisenach bei, das durch Napoleons Siege fast zerstört worden war。 Am 6。 August legte der Habsburger Franz II。 die deutsche Kaiserwürde nieder。 Am 14。 Oktober 1806 war das Heilige Römische Reich Deutscher Nation auf dem Schlachtfeld von Jena und Auerstedt zu Grunde gegangen。 Gemessen an der französischen Macht wurden kleine Fürstentümer wie Sachse-Weimar und Eisenach und Residenzstädte wie Weimar bedeutungsloser。 – Die Neuordnung Europas geschah allerdings nicht widerspruchsfrei: 1809, im Erscheinungsjahr der Wahlverwandtschaften, erschütterte der Tiroler Volksaufstand das ganze Europa。 Goethe erinnerte sich des Abmarschs der Weimarer Jäger nach Tirol als „traurig und bedenklich“。 In den Jahren von 1807 bis 1809 begannen in Preußen bürgerliche Reformen。 Sie verbanden sich unter anderem mit dem Namen des Freiherrn vom Stein, der 1808 ins Exil gejagt wurde – nicht wegen seiner nationalen Haltung, sondern weil er als sozialer Reformer unbequem wurde (Net 2)。